Warum Anfänger schnell demotiviert sind

Landsraths Gitarrenunterricht
Direkt zum Seiteninhalt

Warum Anfänger schnell demotiviert sind

Gitarrenunterricht Budenheim, live Musik, PA Verleih, Gitarre lernen
Veröffentlicht von Harry Landsrath in Üben · Dienstag 10 Sep 2024
Tags: MotivationskurveMotivationLustÜben
Warum Anfänger oft schnell die Lust verlieren
Musikerkarrieren enden oft genau so schnell, wie sie begonnen wurden
**Warum man oft schneller aufgibt, wenn man Gitarre lernen will, als die nächste Serie bei Netflix anzufangen**

Also, du hast es getan. Du hast dir eine Gitarre gekauft. Vielleicht sogar eine schicke, matte Akustikgitarre, die schon in der Ecke des Musikgeschäfts danach geschrien hat, mit dir zusammen die großen Bühnen dieser Welt zu erobern. In deiner Vorstellung spielst du am Lagerfeuer „Wonderwall“ und alle sind begeistert. Aber die Realität sieht leider anders aus. Statt „Wonderwall“ hörst du eher ein „Autsch“ – und zwar von deinen eigenen Fingern. Hier ist der Grund, warum man oft schneller die Gitarre wieder in die Ecke stellt, als man „Stairway to Heaven“ sagen kann.

### 1. **Die Finger: Ein schmerzhaftes Erwachen**
Niemand sagt es dir, wenn du die Gitarre kaufst, aber deine Finger werden leiden. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern richtig. Du denkst, Gitarrespielen ist einfach? Bereits die ersten Gehversuche sind oft schnell ernüchternd. Und wenn du die ersten Hürden hinter dir hast, dann probiere mal, das F-Dur-Barre-Akkord zu greifen. Spoiler: Deine Fingerkuppen werden sich anfühlen, als hättest du sie direkt auf den heißen Grill gelegt. Der Schmerz der ersten Wochen – manche nennen es „Fingerhölle“ – ist der Grund, warum viele das Instrument schneller aufgeben als ein langweiliges Buch. Aber keine Sorge, irgendwann werden deine Fingerkuppen taub genug sein, um alles zu überstehen.

### 2. **Der unsichtbare Fortschritt**
Wenn du ein Fitnessstudio besuchst, siehst du nach ein paar Wochen kleine Erfolge: Muskeln wachsen, die Hosen sitzen enger, und du fühlst dich stärker. Beim Gitarrespielen? Nichts. Du übst stundenlang, aber statt nach einer Weile wie Metallica zu klingen, hörst du immer noch Töne, die an eine schlecht gestimmte Türklingel erinnern. Dieser scheinbar unsichtbare Fortschritt ist der Todesstoß für viele Anfänger. „Ich übe doch schon seit zwei Wochen, wieso klingt das immer noch so, als würde ich eine Katze am Schwanz ziehen?“

### 3. **Der „Wonderwall“-Mythos**
Ah, „Wonderwall“. Der heilige Gral aller Gitarrenanfänger. Du glaubst, es dauert nur ein paar Tage, bis du diesen Akkord-Klassiker flüssig spielen kannst. Doch dann stellst du fest, dass „Wonderwall“ gar nicht so einfach ist. D-A-G-Em-A7? Warte mal, wie soll ich meine Finger so schnell verschieben? Und warum klingt bei mir das „G“ immer so, als hätte jemand die Saite heimlich gestimmt, während ich nicht hingeschaut habe? So stirbt der Traum, den Klassiker zu spielen, und du denkst: „Vielleicht bin ich eher der Typ für Triangel.“

### 4. **YouTube und der „Ich mach das seit fünf Minuten“-Typ**
YouTube ist der Fluch und Segen jedes Gitarrenanfängers. Du klickst auf ein Tutorial: Da sitzt jemand in seinem Schlafzimmer und spielt ein Lied so perfekt, als wäre er der geborene Rockstar. Du versuchst mitzuhalten, aber schon nach dem zweiten Akkord stellst du fest: „Moment mal, der Typ hat doch sicher irgendwelche Superkräfte!“ Was du nicht siehst, ist, dass dieser Typ wahrscheinlich seit Jahren übt – und nicht seit fünf Minuten wie du. Leider sagt dir das niemand, und du fühlst dich, als würdest du nie dieses Niveau erreichen.

### 5. **Der „Barre“-Fluch**
Wenn du denkst, das Akkordgreifen sei schwierig, dann warte, bis dir jemand sagt, dass du einen Barre-Akkord spielen sollst. Das ist der Moment, in dem viele ihre Gitarre leise in die Ecke stellen und nach der Fernbedienung greifen. Ein Barre-Akkord bedeutet nämlich, dass du mit einem Finger ALLE Saiten gleichzeitig runterdrücken musst. Wie ein menschlicher Kapodaster. Das Problem? Deine Finger sind keine Maschinen, und deine Hand wird sich anfühlen, als hätte sie gerade einen Marathon gelaufen. Wer braucht das schon?


### 6. **Die Geduldsfalle**
Geduld ist eine Tugend – aber nicht, wenn es ums Gitarre spielen geht. Du erwartest, dass du nach ein paar Tagen coole Songs spielen kannst, vielleicht sogar dein erstes Solo hinlegst. Stattdessen hörst du nur stumpfe, unklare Töne und ein seltsames Summen von der G-Saite. Du wirst ungeduldig, und dein Gedanke ist: „Vielleicht ist Gitarre doch nicht mein Ding.“ Aber was dir keiner sagt: Es geht nicht darum, in Rekordzeit ein Virtuose zu werden. Es geht darum, die kleinen Fortschritte zu feiern – wie zum Beispiel, wenn du das erste Mal einen Akkordwechsel hinbekommst, ohne dass dein Handgelenk sich anfühlt, als würde es gleich aufgeben.

### Fazit: Bleib dran – deine Finger werden es dir danken!
Gitarrespielen ist nicht einfach. Es ist eine Reise voller Schmerzen, Frust und seltsamer Geräusche, die kein Mensch hören möchte. Aber wenn du durchhältst, wird es eines Tages Klick machen – und du wirst merken, dass sich der ganze Schmerz gelohnt hat. Bleib dran, und vielleicht spielst du dann auf der nächsten Familienfeier wirklich „Wonderwall“ – und die Leute werden nicht weglaufen, sondern mitsingen!

Mach dir bewusst, dass es normal ist, dass nach der ersten Begeisterung erst mal der Frust kommt. Diesen gilt es zu überwinden. Durch das Tal der Tränen hin zum Spaß an der Musik!


Unterricht / Live / Verleih
Harry Landsrath
Kontakt: landsrath(at)web.de

Zurück zum Seiteninhalt